Berichte

Sonntag, 03.07.2022 - 09.07.2022

Seniorenwanderwoche in Ramsau

Tourenleitung / Ansprechpartner: Rainer Blank

So. 03.07.2022 Anreise

Auf dem Parkplatz in Hachau kurz nach Filzmoos machten wir Mittagsrast und konnten bei herrlichem Sonnenschein und warmer Temperatur die gesamte Bergkette des Dachsteingebirges bestaunen.

So. 03.07.2022 Rittisberg

Nach dem Einchecken in das Hotel Jagdhof in Schildlehen wanderten wir hinunter zur Talstation der Rittisbergbahn. Die Bahn wird derzeit umgebaut von Sessellift auf Gondel und war nicht in Betrieb. Stattdessen fuhren wir mit einem Shuttle-Bus hinauf bis zum Rittisstadl (1495 m). Von dort wanderten wir westwärts bis zum Gipfel des Rittisberges 1582 m, 70 Hm). Auf dem Gipfel mit Aussichtsturm hatten wir eine wunderbare Sicht auf die beeindruckenden Dachstein-Südabstürze im Norden und die Schladminger Tauern im Süden (Reiteralm, Hochwurzen, Planai mit Krahbergzinken, Hauser Kaibling). Der Abstieg erfolgte dann zu Fuß auf dem Märchenweg. Gesamtgehzeit ohne Pausen: 2:00 Std.

Mo. 04.07.2022 Maralm Rundweg über Dachstein-Südwandhütte

Wegen für den Nachmittag angekündigten Schlechtwettereinbruch wurde die Tour, die ursprünglich auch zur Bachlalm hätte führen sollen, verkürzt. Mit dem Bus ging es zunächst vom Hotel die Dachsteinstraße hinauf. Von dem Hotel Türlwand und der Talstation der Dachsteinbahn (1680 m) führte ein Steig dann zunächst steil bergauf, später nur in leichter Steigung in einem weiten Bogen durch ein Kar zur Dachsteinsüdwandhütte, (1910 m, 179 Hm). Sie wurde in 50 Min. erreicht. Von dort erfolgte der Abstieg, anfangs über einen steilen Grashang, dann durch lichten Lärchenwald 417 Hm abwärts bis hinab zum Marboden. An der Abzweigung zur Bachlalm wählten wir den kürzeren Weg über die Neustadt-Alm (aufwärts 136 Hm) und kehrten dann auf der Glösalm (83 Hm abwärts) ein. Mit dem Bus ging es dann wieder zurück zum Hotel. Einige Mutige gingen zu Fuß und kamen vor dem großen Gewitter-Regen am Hotel an. Gesamtgehzeit ohne Pausen: 2 Std. 10 Min. – mit Pausen 3 Std. 15 Min. Die Tour war für alle Teilnehmer sehr beeindruckend, ging es doch unterhalb der Dachstein-Südwand-Abstürze entlang mit Blick auf den steilen Pernerweg durch das Tor am Torstein vorbei.

Di 05.07.2022 Wanderung nach Ramsau und zurück auf dem Ramsauer Rundwanderweg (Nr. 1)

Nachdem ganztägig unbeständiges Wetter angesagt war, entfiel die Tour zur Reiteralm. Stattdessen wanderten wir bei anfangs leichtem Regen, später bei Sonnenschein, auf einem schönen Wanderweg oberhalb der Teerstraße nach Ramsau. Dort besichtigten wir die evangelische Kirche, die einzige Kirche in diesem evangelisch geprägten Ort. Nach einem Einkauf im Spar-Markt wurde Brotzeit gemacht und die Wanderung südlich der Hauptstraße (Tannenweg) fortgesetzt, vorbei an der großen Sprungschanze. Über den Kurt-Waldheim-Weg erreichten wir dann das Waldcafé und die Talstation der Rittisbergbahn. Gesamtgehzeit mit Pausen: 3 Std. 15 Min.

Mi. 06.07.2022 Mit der Dachsteinbahn zum Dachsteingletscher

Zunächst waren 11 Sonnenstunden prognostiziert, es wurde aber eher ein durchwachsener Tag mit vielen Wolken und starkem Wind bei Temperaturen um die 10° C auf dem Gletscher. Es wurde in drei Gruppen gewandert. Karl Mayer stieg mit den meisten Teilnehmern über den Schladminger und Hallstätter Gletscher zur Seethalerhütte auf tiefem Geläuf hinauf. Michael Leineweber kletterte mit 6 Wanderern auf den Hohen Gjaidstein (2.794 m), Der Rest ging mit mir zum (leichteren) Kleinen Gjaidstein (2.734 m). Letztere Gipfel waren reine Felstouren vom Gjaidsteinsattel aus. Bis dahin ging es auf dem Schladminger Gletscher leicht bergab. Die Gletscherwanderer benötigten für ihre Tour 2 Std. 50 Min., mit meiner Gruppe war ich knapp 2 Stunden unterwegs, Michael brauchte mit seinen Teilnehmern eine Stunde länger.

Nach den Touren hatten alle Gruppen noch Zeit, die Hängebrücke, die Treppe ins Nichts und den Eispalast zu besuchen. Im Eispalast unter einer 6 Meter hohen Eis- und Schneeschicht werden zu jährlich wechselnden Themen Eisskulpturen ausgestellt. In diesem Jahr war der Schwerpunkt Sport. So waren neben Bergsteigern und einem Steinbock auch ein Mountainbikefahrer zu bestaunen, auch Bergblumen und sogar ein Helikopter aus Eis.

Nach Abfahrt mit der Dachsteinseilbahn fuhr die Hälfte der Teilnehmer mit dem Bus zurück zum Hotel, die andere Hälfte entschied wegen des freundlicher gewordenen Wetters zu Fuß über die Austria-Hütte (20 Min. - 1638 m) und den Roseggersteig nach Edelbrunn (1330 m) abzusteigen. Dabei wurde noch ein Abstecher auf den Brandriedelgipfel (1725 m) unternommen. Höhenunterschied: Aufwärts 125 Hm, abwärts insgesamt 525 Hm (Vom Sattel über Roseggersteig 55 Min.).

Do. 07.07.2022 Brandalm mit Dachsteinkircherl und Bergsteigerdenkmal

Nachdem es nachts und am Morgen regnete und erneut für Nachmittag Regen angesagt war, starteten wir bei 15° C eine kleine Runde. Von Schildlehen bis zum Gasthaus Edelbrunn (133 Hm – 30 Min.) ging es auf Wiesenwegen bergauf. Statt über den steilen und bei Nässe rutschigen Roseggersteig aufzusteigen, wählten wir die kiesige Dachsteinstraße zur Brandalm (400 Hm - 1 Std. 35 Min.). Nach Besichtigung des Dachsteinkirchleins und des Bergsteigerdenkmals mit den in einem großen Buch auf Tafeln vermerkten tödlich verunglückten Bergsteigern am Dachstein wanderten wir nahezu ohne Höhenunterschied in 50 Min. hinüber zur Glösalm (1607 m), wo eingekehrt wurde. Die Sonne ließ sich nur kurz blicken. Ab 13 Uhr fing es dann leicht an zu regnen. Ein Teil der Gruppe fuhr mit dem Bus zurück, der eiserne Rest wanderte bei leichtem Regen zu Fuß in einer Stunde hinab zum Hotel in Schildlehen.

Fr. 08.07.2022 Silberkarklamm und Silberkarhütte.

Am Vorabend und in der Nacht hatte es lange geschüttet (20 l pro Qm). Auch am Morgen regnete es noch bis 9 Uhr. Um 10 Uhr warteten wir bei starkem Wind auf den Bus nach Rössing zur Silberkarklamm (1001 m). Impopsante Wasserfälle und senkrechte Felswände machten die Wanderung durch die Klamm zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Wassermengen in der Klamm waren von Menge und Geschwindigkeit brutal. Die Klammwege waren gut in Schuss. Sehr beeindruckend waren die Kletterer auf den drei Klettersteigen, die von der Klamm ausgingen und über einige Seilbrücken und steile, lange Leitern führten. Oberhalb der Klamm ging es dann in einem normalerweise neben dem Bachbett führenden felsigem Steig zur Hütte hinauf. Dieser Weg war kaum zu finden, hatten doch die Unwetter ihn weitgehend weggeschwemmt und unpassierbar gemacht. Wir haben dennoch, allerdings etwas mühsam, hinaufgefunden. Für die 250 Hm haben wir 1 Std. 20 Min. gebraucht. Der Hüttenwirt auf der Silberkarhütte bestätigte uns ebenso wie der Chef unseres Hotels Jagdhof, dass der ursprünglich geplante Höhenweg zurück zum Parkplatz nicht empfehlenswert durch die Nässe sei, weil steil und ausgesetzt, worauf wir wieder durch die Klamm hinabstiegen, allerdings auf dem Pilzweg mit schönen Waldsteigen (1 Std.). Bei der Jausenstation Fliegenpilz erfolgte nochmals eine Einkehr. Nachdem bis zur Abfahrt des Busses noch eine Stunde Zeit war, stiegen wir bei sonnigem Wetter ab zum Lodenwalker um diese 600 Jahre alte Werkstatt zu besichtigen. Dort werden aus bestimmten Schafwollen (meist Merinowolle aus Australien) Lodenstoffe gewonnen. Die Verfahrensweisen vom Faden bis zum Weben sind dort an den Maschinen zu sehen. Auch im Verkaufsraum gab es Interessantes zu bestaunen.

Am nächsten Tag erfolgte die Heimreise.