Berichte

Freitag, 01.09.2023 - 05.09.2023

Begegnung und Achtsamkeit - Mehrtagestour mit Yoga (Kooperations-Tour mit der Sektion Tübingen)

Tourenleitung / Ansprechpartner: Silvan Straßer

Begegnung und Achtsamkeit - Mehrtagestour mit Yoga (Kooperations-Tour mit der Sektion Tübingen) vom 01.09.2023 bis 05.09.2023

 

Bei dieser Kooperations-Tour waren eine Gruppe der Sektion Tübingen, mit Tourenleiterin Katharina Sigler, und eine Gruppe der Sektion Pfarrkirchen, mit Tourenleiter Silvan Straßer, gemeinsam unterwegs auf Wander-Freund-schaft.

Unsere Wanderung führte uns dieses Mal an fünf Tagen durch die Kreuzeckgruppe, von Dölsach in Osttirol nach Westen bis nach Möllbrücke in Kärnten. Die Kreuzeckgruppe ist ein immer noch wenig begangenes Kleinod mit beeindruckenden Ausblicken über gefühlt tausende Berggipfel und die imposanten Ketten der umgebenden Gebirgsgruppen, fordernden Tiefblicken, wunderbar schimmernden Bergseen und gemütlichen, oft sehr ursprünglichen Hütten.

 

Am Freitag… (Tag 1 – 01.09)

 

haben wir uns in Dölsach in Ost-Tirol am Bahnhof zum Teil neu kennen gelernt oder auch wieder getroffen. Unser erster kleiner Irrweg belohnte uns mit dem Passieren eines mit Trauben behangenen Gartenzauns – zwei mal sogar.

Der Einstieg in die Tour mit so ungewohnt schwerem Gepäck, war für uns alle eine echte Herausforderung und Überwindung. 

Angekommen am Anna Schutzhaus mussten wir zum Glück gar nicht mehr lange aushalten bis die Nachzügler zu uns stoßen konnten und wir uns vollständig fühlen durften. Das zweite wunderbare Wiedersehen an diesem Tag. Nach ersten Blicken über Lienz - mit „ie“ geschrieben und nicht zu verwechseln mit Linz in Oberösterreich -  konnten wir unsere Zusammenkunft mit einem gemeinsamen Festmahl auf der Hütte feiern. Dabei auch der Genuss des ersten Aufgusses des von einem Tübinger Mitwanderers „traditionell“ täglich frisch gesammelten Bergkräuter-Tees – dieses mal benannt als „Kreuzeck‘sche Kröuter-Komposition“. 

 

Nach dem Sonnenuntergang über den Lienzer Dolomiten hat uns der Sternenhimmel verzaubert - so manche Sternschnuppe hat sich dabei am Himmel gezeigt.

 

 

Der Samstag… (Tag 2 – 02.09)

 

hat uns im Wechsel von Licht und Schatten zu Beginn mit vielen Sonnenaufgängen beschenkt. 

Der Aufstieg zum Zietenkopf war ein echter Grenzgang – am Grat und auf der Grenzlinie zwischen Osttirol und Kärnten. 

Dort angekommen unser erstes großes Gipfelkreuz und die Bekanntschaft zweier einheimische Wanderer, die sich der Wartung des Gipfelkreuzes verschrieben haben. 

Wunderbare Ausblicke nördlich auf die Vertreter der Schobergruppe und den Karnischen Kamm im Süden. 

Im Abstieg auf dem weiteren Weg dann der endgültige Übertritt ins Bundesland Kärnten. Und bald darauf - endlich - der erste Badespaß. 

Passend zur Kreuzeckgruppe haben wir an diesem Tag die Kreuzschritt-Technik als kraftsparende Maßnahme kennen gelernt. 

An der Hugo Gerbers Hütte gönnen wir uns vor dem Abendessen nochmal einen kleinen Abstieg hinunter zu einem angenehm warmen und dennoch herrliche erfrischenden Badesee.

 

 

(Tag 3 – 03.09)

Nach einer olfaktorisch interessanten Nacht, erwartete uns der Sonntag am Morgen mit Grautönen am Himmel. An diesem Tag haben wir viele Anhöhen und Gipfel überschritten, Sinken und Täler durchwandert und durften unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem kalten Wind zeigen. 

 Vom Anfang bis zum Ende war unser alpines Können gefordert – an schmalen Graten und auf engen, ausgesetzten Steigen mit immer wieder mal kleineren Kletterstellen, mussten wir hellwach und konzentriert sein.

 

Die Hütte in Blickweite haben wir an einer Weggabelung einmal mehr gezeigt wie gut wir als Gruppe funktionieren. Die Tourenleiterin  der Sektion Tübingen führte einen Teil der Gruppe auf das namensgebende „Kreuzeck“, während der andere Teil der Gruppe schon mal die Hütte und ihre Umgebung in Augenschein genommen hat und die Ankunft genießen durfte. 

 

Nach einer traumhaften Yoga-Einheit auf der Anhöhe über dem See haben wir einen interessanten Hüttenwirt kennen gelernt und konten die vermutlich vorerst letzten vorhandenen Tropfen aus einem Fass excellent schmeckendem Rauchkofel-Whiskey kosten.

 

 

Am Montag … (Tag 4 – 04.09)

 

verabschiedeten wir zu Beginn der Tour einen Fernwanderer, der uns die letzten Tage immer wieder mal begegnet war und sich nun nach Triest aufmachte.

Vorbei an einer ganzen Herde Murmeltiere, dir wir bestaunen durften, einer Alm mit verführerisch frischer Minze die natürlich sofort in den Teesammelsack wanderte und vorbei an einer Gruppe friedlich gesinnter Ziegen. Während einer größeren Rast, wie auch über den ganzen Tag verteilt immer wieder, konnten wir im Süden „blaue Berge“ bestaunen - ein beeindruckend schönes Arrangement von hintereinander aufgereihten Bergketten in blauschwarzen Schattierungen. 

Zwei unserer Teilnehmer*innen waren leicht angeschlagen, mussten auf die Zähne beißen und haben an diesem Tag ganz gewiss nicht nur die Berge, sondern auch sich selbst überwunden. 

In der zweiten Tageshälfte waren wir alle erneut nochmal besonders gefordert, auf engen Steigen vorbei an steilen Stellen, da und dort ein wenig Kletterei, mit Griffen und Tritten die immer mal wieder auch etwas wackelig oder locker waren.

 

Schließlich nach langen Tagen wieder weiter hinab und zurück zur üppigerer Vegetation, hindurch durch eine Armee von Grashüpfern am Wegesrand zu unserer letzten Unterkunft. 

Als Belohnung und Stärkung erst mal eine Fuhre „Kaiserinnen-Schmarrn“ und Marillenknödel mit Butterbröseln. 

Ein paar vor uns waren an diesem Tag noch motiviert vor dem Abendessen dem Salzkofel auf das Dach zu steigen. Nach häufigeren Diskussionen, ob es in der Gegend Bären geben soll, dann der Beweis. Unterwegs derart viele „Heidel-Bären“, dass wir gar nicht anders konnten, als sie in reichlichen Mengen einzusammeln und beim Abendessen und Frühstück zu genießen.

Andere blieben an der Hütte und haben die Natur genossen, die Sonne, das Plätschern der Bäche um die Hütte und den Tag entspannt ausklingen lassen. 

Kurz vor dem Abendessen dann noch die Begegnung mit einem Frosch der sich weder küssen noch fotografieren lassen wollte, und daher wohl kein verwunschenes Exemplar war.

Nach einem weiteren Festmahl durften wir uns alle ein Schlaflager unter dem Dach teilen. 

 

 

Am Dienstag... (Tag 5 – 05.09)

 

erwachten wir mitten in einer eindrucksvoll mystischen Landschaft - die Bäume und Wälder waren durchzogen von Nebelschwaden. Beinahe hätte man meinen können es hätte draußen geschneit. 

Nach einem bombastisches Frühstück mit reichlich frisch gesammelten Heidelbeeren machten wir uns auf zu unserem letzten Ziel, durch einen Zauberwald, über sumpfige Stellen und über Almwiesen, bis wir zum ersten Mal den Ausblick ins Drautal, bis hinter zum Millstätter See, erfahren durften. 

Nach einigen Geraden und Kurven auf Forstrassen, vernahmen wir zunehmend wieder den Anblick und die Klänge der Zivilisation. Beeindruckt, bereichert, geschafft, zufrieden und dankbar über die Erlebnisse der vergangenen Tage, verabschiedeten wir uns, mit der klaren Absicht einer Fortsetzung, am Bahnhof in Möllbrücke voneinander.