Berichte

Donnerstag, 13.07.2023 - 16.07.2023

Hochtour auf Weißkugel, 3739 m

Tourenleitung / Ansprechpartner: Franz Baumgartner

Pfarrkirchner Bergsteiger auf dem Zweithöchsten Berg der Ötztaler Alpen.

Hochtourengruppe der DAV-Sektion Pfarrkirchen bestiegen unter Leitung von Franz Baumgartner die Weikugel mit 3739 m Höhe. Die Anreise am ersten Tag gestaltete sich wegen der Murrenabgänge und der dadurch bedingten weiträumigen Umfahrung zeitaufwändig. Der anschließende Hüttenzustieg von den Glieshöfen im hinteren Matschertal, einem Seitental des Vintschgaues wartete noch mit einen feuchten Abschluß durch das darüber ziehende Gewitter auf. Der schöne Anstiegsweg verlief im unteren flachen Teil durch offene Lärchenwälder ehe dieser steil in Serpentinen über Wiesen und mit Sträuchern bewachsenen Hängen zur 2677 m hoch gelegenen Oberetteshütte die Bergstreiger leitete. Am nächsten Tag maschierte die Tourengruppe bereits in den frühen Morgenstunden los, auf dem gut angelegten Weg in Richtung Bildstöckljoch hoch. Es folgte ein Stück unter brüchigen Felsen mit kurzen Seilstücken gesichert hindurch auf eine Hochfläche mit 3020 m Höhe. Der weitere Zustieg verlief zu den 300 m tiefer gelegenen Saldurseen, entlang dieser und weiter über Schutt an dem noch verbliebenen Rest des Saldurferners. Über Geröll ging es zum oberen Rand des Gletschers. Der Gipfel lies sich über eine bröselige Kante in leichter Kletterei besteigen. Dort angekommen bot sich von der 3312 m hohen Lazaunspitze eine umfassende Fernsicht auf die Ortlergruppe, die südlichen Ötztaler Alpen, besonders das Ziel des nächsten Tages konnte man gut ausmachen. Nach der Gipfelpause stiegen die Bergsteiger auf dem gleichen Wege zu den Seen ab, danach folgte der Gegenanstieg in Richtung Hochfläche, ehe der Weg nur noch nach unten zum bereits sichtbaren Stützpunkt führte. Der dritte Tag begann wie der Vortag recht früh mit dem Anstieg in nördlicher Richtung den Hang hoch, später auf abwärts führende mit Schutt bedeckte Wegspuren an den Rand des Hintereisferners. Der weitere Zustieg verlief über den blanken eisigen Gletscher welcher angeseilt und mit Steigeisen begangen wurde. Die weiten Flächen veränderten sich in harten Firn die durch den Nachtfrost wie das steile "Matscher Wandl" gut begehbar waren. Über flache Firngrate leitete die Spur zum abschließenden felsbesetzten Gipfelaufbau. Auf 3739m Höhe angekommen bot sich den Bergsteigern eine Traumfernsicht, nähere aber auch entfernt liegende Berge konnten gut bestimmt werden. Der Rückweg war dann identisch mit dem Anstieg, es fehlte auch der Gegenanstieg wegen des stark zurück weichenden Gletscher nicht. Am letzten Tourentag stand noch der Abstieg ins Tal an, diesmal bei strahlendem Sonnenschein, auf leicht geändertem Wegverlauf dem Bach entlang anschließend durch die Lärchenwäldern zum Parkplatz und der Rückfahrt nach Pfarrkirchen. Das Wetter war bis auf den ersten Tag genau richtig für die Bergfahrten, die Versorgung auf der Hütte mit Vinstchgauer Gaumenfreuden ergaben perfekte Bergtage.